Das heutige HAUS DER UNTERNEHMER besteht aus einem denkmalgeschützten Klinkerbau aus dem Jahr 1937 im vorderen Bereich und modernen Anbauten im hinteren Teil aus dem Jahr 2000.
Der Klinkerbau an der Düsseldorfer Landstraße war einst ein Offizierskasino, das mit vielen Kasernen auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen militärischen Ursprung hat: Hier waren die Flakbataillone stationiert, die im heraufziehenden Weltkrieg die wichtigen Industrieanlagen Duisburgs schützen sollten. Wenn auch die damaligen Bauten nur im Zusammenhang mit den Kriegsvorbereitungen der Nationalsozialisten gesehen werden können – Architekt war Albert Speer –, ist doch bemerkenswert, dass zugleich ein selbst nach heutigen Gesichtspunkten modern wirkendes Ensemble mit bewusster Einbindung in eine gestaltete Grünlandschaft entstand. Sowohl die Verwendung von niederrhein-typischem Baumaterial als auch die aufgelockerte Bauweise und die Verwendung von künstlerischen Elementen zeichnen das Gebäude aus. Im damaligen Sprachgebrauch der Architekten hieß das „landschaftsgebundene Note“.
Ende 1944 war das gesamte Kasernengelände schwersten Bombenangriffen ausgesetzt. Erst 1948 erfolgte der Wiederaufbau für die britischen Streitkräfte in Deutschland; das Gelände wurde in „Glamorgan Barracks“ umbenannt. Im alten Offizierskasino der Wehrmacht trafen sich nun die britischen Offiziere und neuen Verbündeten.
Bald nach der deutschen Wiedervereinigung zogen die Briten aus Duisburg ab und übergaben im Frühjahr 1993 das Gelände der Bundesvermögensverwaltung. Es begannen wechselvolle Jahre für das Kasino. Zunächst kaufte ein Duisburger Unternehmer das Areal. Die Pläne zur Errichtung einer Klinik zerschlugen sich aber und das Gebäude wurde u. a. an den Fernsehsender VIVA vermietet.